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Revision des Betäubungsmittelgesetzes (BetmG)

Verordnungsveränderungen zur besseren Kontrolle des Hanfanbaus
und des Vertriebs von Hanfprodukten
Ergebnisse des Vernehmlassungsverfahrens


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III. iii. 3. Frage 7 - 11

 

 

Frage 7

Wie beurteilen Sie die von Ihnen bevorzugte Variante im Hinblick auf die Ausgewogenheit der bundesrätlichen Vier-Säulen-Politik?

 

Diese Frage wurde von den meisten Vernehmlassenden so beantwortet, dass die von ihnen bevorzugte Variante am ehesten die Ausgewogenheit der vier Säulen garantiert. Folgende Bemerkungen wurden angebracht:

Zur Zeit Ungleichgewicht zugunsten der Schadensverminderung, abstinenzorientierte Politik wird vernachlässigt und ist finanziell bedroht: IOGT CH.

Ausgewogenheit auch innerhalb der Säulen wichtig: KOSTE, OVFS.

Ausgewogenheit muss noch durch entsprechende Handlungskonzepte (Opportunitätsverordnung) erarbeitet werden: GR, SO, KKBS.

Schwerpunkt soll in der Bekämpfung des Handels liegen: KKPKS.

Ausgewogenheit ist nur mittels funktionierender Zusammenarbeit der verschiedenen Stellen zu bewerkstelligen, unabhängig von der gewählten Variante: BL, NW, OW.

Der Wandlung von Cannabis zum Genussmittel wird bei BR1 Rechnung getragen: AG.

BR 1 ist Grundlage für umfassendes Suchtverständnis und Jugendschutz: AI, BE.

BR 1 entschärft unterschiedliche Ahndung des Konsums von illegalen und legalen Betäubungsmitteln: GR.

BR 1, Repression wird nicht geschmälert, sondern auf ihre wesentlichen Ziele konzentriert: SG.

CF 1 et CSSS 1 correspondent davantage à l'esprit de la politique des 4 piliers: seule une dépénalisation de la consommation de tous les stupéfiants autorise une politique de prévention active et crédible, de même qu'une politique répressive axée sur la lutte contre les gros trafiquants: PS.

Kohärente Präventionspolitik und effiziente Schadensverminderung mit BR 1 möglich: EKJ.

CF1 permet de mettre l'accent sur la prévention plutôt que sur la répression (alors que la loi actuelle pénalise plutôt les consommateurs que les grands trafiquants): ASPAS.

Rechtsnormen sind bei BR 1 für Jugendliche nachvollziehbar: AR, SO, KKBS.

SGK 1 ermöglicht Umlagerung der finanziellen Mittel von Repression auf Jugendschutz und Prävention: BS.

SGK 1 erlaubt Verlagerung des Gewichts von Repression auf andere Säulen: PES, FSP, GREAT, AVMCT(CF1), GSG, OSEO (CF1).

SGK 1, Repression und Kontrolle sollen subsidiär sein: ARUD CH.

CF 2 permet d'accentuer la prévention au lieu de la répression au niveau de la consommation de stupéfiants. Présente également l`avantage de maintenir un aspect répressif là où une dépénalisation ne semble pas souhaitable (soit au niveau des grandes cultures et du commerce de chanvre portant sur des grandes quantités): FR.

CF 2 paraît la plus à même de protéger les mineurs: NE.

Verstärkte Bekämpfung der Abgabe von Suchtmitteln an Jugendliche: OSEO, OVFS.

SGK 2 erlaubt eine unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Prinzipien, so im speziellen eine künftige Mindergewichtung des Faktors Repression: ZG.

BR 2 beste Ausgewogenheit, wenn auf Neudefinition des schweren Falles verzichtet wird: ZH.

BR 2 ist realistisch, mehrheitsfähig und international kompatibel: CVP.

 

 

Es folgt eine detaillierte Auswertung zu den einzelnen Bereichen innerhalb der Varianten (Konsum und Vorbereitungshandlungen Cannabis, andere Betäubungsmittel):

 

 

 

Frage 8

Unterstützen Sie die generelle Strafbefreiung des Konsums von Cannabis?

 

 

 

Frage 9

Unterstützen Sie die generelle Strafbefreiung der Vorbereitungshandlungen zum Konsum von Cannabis (Besitz , Erwerb, Herstellung und Anbau zum eigenen Konsum) ?

 

Zustimmung

Kantone: AG, AI, AR, BE, BL, BS, FR, GL, GE, GR, JU, LU, NW, OW, SG, SH, SO, SZ, TG, TI, UR, ZG, ZH.
Parteien: CVP, FDP, PES, PS.
Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: AMCS, CNRCPS, EKAF, EKDF, EKFF, EKJ, KKBS, NDA, SKBS, SKOS, SODK, SSV, St BE, St ZH.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AHS, ASPAS, FKGS SGS, FMH, FSP, SAMW, SAV, SGPG, SBK-ASI, SPV, ARUD CH, ASID, CRIAD, DroLeg, GREAT, KOSTE, Pro Aere, SFA, VEV DAJ, VSD, DSJ, Pro juv, SAJV.
Wirtschaftsverbände: ASC, SHK, Legit, kf, SGB, VSIG.
Strafverfolgungsbehörden: KSBS, KKPKS, KSPD, SVJSRP, VSKC, Stapo ZH.
Kirchlich-religiöse Kreise: SEK.
Andere/regionale/private Gruppierungen: SP BS, all F, ARUD ZH, AVMTC, BeFo, CB-Rom, DJS, GSG, OSEO, OVFS, SGF, SuPZ, StiftES, VNB, Sune-Egge, P.

 

 

Ablehnung

Kantone: NE, VD, VS.
Parteien: SVP, EDU, EVP, FPS, PLS, SD.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AAS, SägD, EgD, IOGT CH, JoD, VCRD, juvente.
Wirtschaftsverbände: sgv, SMS, CP, FRSP.
Strafverfolgungsbehörden: CAPP, SVSP, VSPB, StAW BE.
Kirchlich-religiöse Kreise: cft.
Andere/regionale/private Gruppierungen: UDF VD, IOGT BS, PGD, VPM, AgbE, LoD, NRB, Réagir, VJB.

 

 

Keine Bemerkungen, unklar

Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: APC, EKA.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: ASA, AT, Jger-D-CH.
Strafverfolgungsbehörden: SGRM, StAW AG.
Kirchlich-religiöse Kreise: HEKS, SBK.
Andere/regionale/private Gruppierungen: BAV, cft-rom, VSU, BP.

 

 

Kritik, Anregungen

Vorbehalte betr. Jugendschutz: werden in Kapitel 2.4. erwähnt.

Vorbehalte betr. Strassenverkehr: Führen von Fahrzeugen unter dem Einfluss von Cannabisprodukten im SVG verbieten und definieren: GR, SH, SZ, TG, ZG, ZH, KSBS, KKPKS, VSKC.

Mengenmässige Beschränkung der straflosen Vorbereitungshandlungen notwendig: TG, ZG, KKPKS, VSKC.

Für Opportunitätsprinzip: SVSP, Stapo ZH,

Strafbefreiung von Cannabiskonsum dürfte Strafverfolgung von Handel nur wenig beeinträchtigen: KSBS, StAW BE.

Konsum von Cannabis nur im privaten Raum/kein Konsum an öffentlichen Orten: FDP, KOSTE, SFA, St Be.

Nécessité de prendre en compte le fait que la consommation de cannabis est fréquemment asociée à celle du tabac, autre substance engendrant une forte dépendance et responsable de problèmes de santé publique majeurs, et bien connus: AMCS.

Il est nécessaire d'éviter la banalisation d'une telle mesure: JU.

 

 

Zusammenfassung

Eine grosse Mehrheit der Vernehmlassenden (rund 2/3) begrüsst die Strafbefreiung von Konsum und Vorbereitungshandlungen betr. Cannabis. Von den Kantonen sind 3 gegen eine Entkriminalisierung und bei den Bundesratsparteien ist die SVP dagegen. Die Städte, eidg. Kommissionen und interkant. Organisationen, die sich zu dieser Thematik äussern, sind alle für eine Entkriminalisierung. Bei den Fachorganisationen ergibt sich dasselbe Bild: 23 sind für eine Entkriminalisierung, 7 dagegen. Die Strafverfolgungsbehörden unterstützen mit 6 zu 4 eine Entkriminalisierung und bei den restlichen Gruppierungen ergibt sich ein Verhältnis von 17 zu 10.

 

 

 

Frage 10

Unterstützen Sie die generelle Strafbefreiung des Konsums aller Betäubungsmittel?

 

 

 

Frage 11

Unterstützen Sie die generelle Strafbefreiung der Vorbereitungshandlungen zum Konsum aller Betäubungsmittel?

 

Zustimmung

Kantone: AG, AI, AR, BE, BS, GR, OW, SG, SO.
Parteien: FDP, PES, PS.
Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: AMCS, CNRCPS (év. principe d'opportunité pour les actes préparatoires de la consommation des stupéfiants autres que le cannabis), EKAF, EKDF, EKFF, EKJ, KKBS, NDA, SKOS, SODK, St BE, St ZH.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AHS, ASPAS, FKGS SGS, FMH, FSP, SBK-ASI, SGPG, ARUD CH, ASID, DroLeg, GREAT, KOSTE, Pro Aere, SFA, VEV DAJ, VSD, pro juv, SAJV.
Wirtschaftsverbände: ASC, SHK, SGB.
Kirchlich-religiöse Kreise: SEK.
Private/regionale/kleinere Gruppierungen: SP BS, ARUD ZH, AVMCT, BeFo, CB-Rom, DJS, GSG, OSEO, OVFS, SGF, SuPZ, StiftES, VNB, Sune-Egge, P.

 

 

Ablehnung

Kantone: BL, FR, GE, GL, JU, LU, NE, NW, SH, SZ, TG, TI, UR, VD, VS, ZG, ZH.
Parteien: CVP, SVP, EDU, EVP, FPS, PLS, SD.
Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: SSV.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AAS, SägD, SAMW, SAV, SPV, EgD, IOGT CH, JoD, VCRD, DSJ, juvente.
Wirtschaftsverbände: sgv, SMS, VSIG, CP, FRSP.
Strafverfolgungsbehörden: CAPP, KKPKS, SVJSRP, SVSP, VSKC, VSPB, Stapo ZH.
Kirchlich-religiöse Kreise: cft, SBK.
Private/regionale/kleinere Gruppierungen: UDF VD, all F, IOGT BS, PGD, VPM, AgbE, cft-rom, LoD, NRB, Réagir, VJB.

 

 

Keine Bemerkungen, unklar

Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: APC, EKA, SKBS.
Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: ASA; AT, CRIAD, Jger-D-CH.
Strafverfolgungsbehörden: KSBS, KSPD, SGRM, StAW BE, StAW AG.
Kirchlich-religiöse Kreise: HEKS.
Private/regionale/kleinere Gruppierungen: BAV, VSU, BP.

 

 

Kritik, Anregungen

Problematik Strassenverkehr: GR.

Sogwirkung auf Nachbarstaaten / auf ausländische Drogenabhängige: SG, SSV.

Polizeiliche Ermittlungstätigkeiten gegen Handel würden erschwert: SH, SSV, VSPB.

Nur im privaten Raum / Frage des öffentlichen Raums klären: FDP, NDA, St BE, SGPG.

Erschwerte Bekämpfung offener Drogenszenen: SSV, KSBS.

Begriff des Eigenbedarfs muss geklärt werden: KOSTE.

Schutz der Nichtkonsumenten vor Auswirkungen des Konsums: Pro Aere.

Definition der maximalen Quantität für Besitz, Erwerb, Herstellung und Anbau zum eigenen Konsum: SFS.

Ein Ja würde die Legalisierung von Cannabis gefährden: DSJ.

La dépénalisation de la consommation de ces substances ne doit pas être interprétée comme un faux signal: AMCS.

 

 

Zusammenfassung

Die Befürworter und Gegner einer materiellrechtlichen Entrkiminalisierung von Konsum und Vorbereitungshandlungen betr. alle Betäubungsmittel halten sich in etwa die Waage. Allerdings ergibt sich eine Mehrheit zugunsten einer Änderung des geltenden Rechts in Richtung einer Lockerung der Strafbestimmungen, wenn man diejenigen dazu zählt, die zwar gegen eine Entkriminalisierung sind, sich jedoch für eine Lösung im Rahmen des Opportunitätsprinzips aussprechen.

Bei den Kantonen sind 17 dagegen und 9 dafür. Von diesen 17 Gegnern sprechen sich jedoch 10 für eine Opportunitätsregelung aus. Daraus ergibt sich, dass eine Mehrheit (19) der Kantone eine Änderung des Status quo in dieser Frage wünscht. Die Bundesratsparteien FDP und PS sind dafür, SVP und CVP dagegen. Die CVP ist im Rahmen von BR2 für eine Opportunitätslösung. Von den Städten, Kommissionen und interkant. Organisationen sind 12 dafür und 1 dagegen. Die im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätigen Organisationen äussern sich mit 18 zu 11 ebenfalls zugunsten einer Entkriminalisierung. Die Strafverfolgungsbehörden, die sich äussern, sind alle dagegen (7) und die restlichen Gruppierungen sind ca. je zur Hälfte für resp. gegen eine Entkriminalisierung.

 


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