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Revision des Betäubungsmittelgesetzes (BetmG)

Verordnungsveränderungen zur besseren Kontrolle des Hanfanbaus
und des Vertriebs von Hanfprodukten
Ergebnisse des Vernehmlassungsverfahrens


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III. iv. Frage 19 - 20

 

 

  1. Fragen zum Jugendschutz

     

    Frage 19

    Falls Sie dem straffreien Konsum von Cannabis zustimmen: Unterstützen Sie dazu die untere Alterslimite von 18 Jahren oder bevorzugen Sie eine solche von 16 Jahren?

     

     

    Zustimmung zu einer Alterslimite

    Für eine Alterslimite von 16 Jahren sprechen sich aus:

    Kantone: AI, AR, FR (même si s'interroge sur l'opportunité de l'interdiction de la consommation de cannabis avec une limite d'âge étant donné que les mineurs peuvent consommer impunément des boissons alcooliques ou du tabac), GL, GR, NW, OW, SG, SH, SO, ZH.
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: EKDF, EKFF, EKJ, KKBS, NDA, SKOS, SSV, St ZH.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AHS, ASPAS, SAMW, SAV, SPV, GREAT, DSJ, Pro juv, SAJV.
    Wirtschaftsverbände: ASC, kf, VSIG.
    Strafverfolgungsbehörden: KSBS, StAW BE.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: AVMCT, BeFo, GSG, OSEO, OVFS, SGF, SUPZ, Sune-Egge, Stift ES.

     

    Für eine Alterslimite von 18 Jahre:

    Kantone: AG, BL, GE, JU, LU, TG, TI, UR, ZG.
    Parteien: CVP.
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: AMCS, CNRCPS, SODK.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: SBK-ASI, AT, CRIAD, IOGT CH, KOSTE, Pro Aere.
    Wirtschaftsverbände: SGB.
    Strafverfolgungsbehörden: KKPKS, VSKC.
    Kirchlich-religiöse Kreise: SEK.

     

     

    Gegen Strafbefreiung des Konsums, falls dies beschlossen wird, dann Alterslimite 18

    Parteien: SVP, EVP, FPS, SD.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AAS, JoD, VCRD (für Opp.prinzip), juvente.
    Wirtschaftsverbände: sgv.
    Strafverfolgungsbehörden: Stapo ZH (für Opp.), SVSP (für Opp.), VSPB.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: AgbE, IOGT BS, LoD, VPM, NRB, VJB.

     

     

    Ablehnung einer Alterslimite

    Kantone: BS, SZ.
    Parteien: FDP, PS, PES.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: FKGS SGS, SGPG, ARUD CH, ASID, DroLeg, SFA, VEV DAJ (falls, dann 18).
    Wirtschaftsverbände: SHK, Leg it (wenn eine Alterslimite eingeführt würde, dann 16 Jahre).
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: SP BS, DJS, VNB, P.

     

     

    Gegen Strafbefreiung

    Kantone: VD, VS.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: SÄgD, EgD.
    Wirtschaftsverbände CP.
    Strafverfolgungsbehörden: CAPP.
    Kirchlich-religiöse Kreise: cft.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: Réagir, UDF VD.

     

     

     

    Keine Bemerkungen, unklar

    Einleitend sei darauf hingewiesen, dass die Frage nach der Alterslimite im Zusammenhang mit einem Konsumverbot wiederholt missverstanden und mit dem Abgabeverbot verwechselt wurde.

    Kantone: BE ("im Sinne der Prävention ist eine Altersgrenze von 18 Jahren generell für alle Suchtmittel wünschenswert. Sollte der Bundesrat das Schutzalter für Alkohol und Tabak nach wie vor bei 16 Jahren belassen, wäre auch hinsichtlich der illegalen Suchtmittel zu differen-zieren"), NE.
    Parteien: EDU, PLS.
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: APC, EKA, EKAF, SKBS, St BE.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: FMH, FSP, ASA, VSD (14 Jahre), Jger-D-CH.
    Wirtschaftsverbände: ASAC, KSK, SBV.
    Strafverfolgungsbehörden: KSPD, SGRM, SVJSRP, StAW AG.
    Kirchlich-religiöse Kreise: HEKS, SBK.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen BP, all F (spricht von Alterslimite wie beim Alkohol), ARUD CH, BAV, CBRom, cft-rom, PGD, VSU.

     

     

     

    Kritik, Anregungen

    Bemerkungen zum Sinn von Strafbarkeit des Konsums generell

    Eine Alterslimite von 18 Jahren würde Art. 136 StGB widersprechen, da die Abgabe von Cannabis an 16-18-Jährige zulässig wäre, dessen Konsum durch Angehörige dieser Altersgruppe jedoch verboten wäre: ZH, GL.

    Gegen Einführung einer "Drogenmündigkeit": FDP, ARUD CH.

    Plutôt que de fixer des limites d'âge arbitraires, qui poseront d'ailleurs, des problèmes d'application, il conviendrait avant tout de mettre en oeuvre une prévention et une information efficaces permettant aux jeunes gens d'agir en personnes responsables: ASC

    Strafbarkeit ist generell unsinnig: SHK, FKGS SGS, SGPG, ARUD CH, ASID, DroLeg, VEV DAJ, VSD.

    Des mesures de protection de la jeunesse avec limite d'âge se justifient surtout dans le cadre d'un marché légalisé et réglementé; elles concernent en effet avant tout la vente et l`achat et non la consommation: PES.

    Pas lieu de punir des mineurs pour leur consommation alors que les adultes ne le seraient pas; en revanche, il convient de ne pas autoriser la vente au­dessous d'une certaine limite d'âge: PES.

    La limite fixée devra être fixée de manière à ce qu'elle soit applicable et ne pas constituer une incitation à la transgression et au marché noir: PES.

    18 wäre wünschenswert, ist aber nicht durchsetzbar: SKOS.

    Einführung einer Altersgrenze zwischen 16 und 18 ist nicht realitätsgerecht: AHS.

    Einer Differenzierung zwischen dem 16. und dem 18. Altersjahr könnte auch im Rahmen der Ausgestaltung des Opportunitätsprinzips Rechnung getragen werden: AI.

    Falsches Signal an Erwachsene und Anreiz des Verbotenen an Jugendliche: ARUD CH.

    Disziplinarische Sanktionen genügen: SFA.

    Verbot in Praxis kaum durchsetzbar und erklärbar: SVJSRP.

    18 ans est la limite théoriquement adéquate pour renforcer la protection des jeunes mais les 16-18 ans sont parmi les plus concernés par la consommation de ces produits; il y a là une ambiguïté que la loi ne saurait dissiper entièrement: JU, AMCS.

    Abgrenzungsfrage zu Art. 1 V StGB bei Altersgrenze 16: TG, StAW BE, KSBS.

    Bien que l'application actuelle de mesures comparables concernant le commerce de l'alcool soit un échec, elles sont ici indispensables. Il est donc nécessaire de promouvoir de manière adéquate et conséquente les raisons de ces mesures afin qu'elles puissent obtenir une forte acceptation dans les milieux socio­économiques: CRIAD.

    Une politique de protection de la jeunesse crédible se fonde sur la punissabilité ou non du comportement des adultes; le fait que les drogues des adultes (alcool, tabac) soient légales et que la »drogue« des jeunes ne le soit pas entrave l'efficacité des mesures de prévention: PS.

     

     

    Zusammenfassung

    Einleitend kann festgehalten werden, dass der Vorschlag, eine Alterslimite für den straffreien Konsum von Cannabis einzuführen, auf Zustimmung gestossen ist. Nur 2 Kantone und 2 Bundesratsparteien sind gegen die Einführung einer sogenannten "Drogenmündigkeit" (FDP). 11 Kantone unterstützen eine Alterslimite von 16 Jahren und 9 eine von 18 Jahren. 2 Kantone sind gegen eine Aufhebung der Strafbarkeit und 2 äussern sich nicht explizit zu dieser Frage. CVP und SVP (nur im Falle, dass entkriminalisiert wird) sind für eine Alterslimite von 18 Jahren. Bei den Städten, eidg. Kommissionen und interkant. Organisationen sind 8 für 16 Jahre und 3 für 18 Jahre. Bei den Fachorganisationen ergibt sich eine leichte Mehrheit für die Alterslimite von 16 Jahren und 7 sind gegen eine Bestrafung von Jugendlichen.

    Es kann festgehalten werden, dass von denjenigen, die eine Alterslimite für den straffreien Cannabiskonsum bejahen, eine solche von 16 Jahren vorgezogen wird.

     

     

     

     

    Frage 20

    Falls Sie dem straffreien Konsum aller Betäubungsmittel zustimmen: Unterstützen Sie dazu die untere Alterslimite von 18 Jahren oder bevorzugen Sie eine solche von 16 Jahren?

     

     

    Zustimmung zu einer unteren Alterslimite

    Für eine Alterslimite von 16 Jahren sprechen sich aus:

    Kantone: GL und ev. SO .
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: EKFF, EKJ, KKBS.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: AHS, ASPAS, SPV, GREAT.
    Wirtschaftsverbände: ASC.
    Strafverfolgungsbehörden: KSBS, StAW BE.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: BeFo, GSG, SGF, SuPZ.

     

    Für eine Alterslimite von 18 Jahren:

    Kantone: AG, AI, AR, BL, GR, JU, LU, OW, SG, (SO ).
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: AMCS, CNRCPS, EKDF, NDA, SKOS, SODK, SSV, St ZH.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: FMH, SBK-ASI, KOSTE, Pro juv, SAJV.
    Wirtschaftsverbände: SGB.
    Kirchlich-religiöse Kreise: SEK.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: AVMCT, OSEO, OVFS, StiftES, Sune-Egge.

     

     

    Gegen die Aufhebung der Strafbarkeit, falls dennoch entkriminalisiert wird, dann 18 Jahre

    Kantone: TG, TI, ZH.
    Parteien: CVP (für Opportunität), SVP, EVP, FPS, SD.
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: AAS, IOGT CH, JoD, juvente, VCRD (für Opportunität).
    Wirtschaftsverbände: Sgv.
    Kirchlich-religiöse Kreise: SBK (für Opportunität).
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: IOGT BS, VPM, AgbE, LoD, NRB, VJB.

     

     

    Ablehnung einer Alterslimite

    Kantone: BS.
    Parteien: FDP, PES, PS.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: FKGS SGS, SGPG, ARUD CH, ASID, DroLeg, SFA, VEV DAJ (falls, dann 18 J.).
    Wirtschaftsverbände: SHK.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: SP BS, DJS, VNB, P.

     

     

    Gegen Strafbefreiung

    Kantone: FR, NW, SH, SZ, UR, VD, VS, ZG.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: SÄgD, SAMW (für Opportunität, Alter je nach Gefährlichkeit), EgD, DSJ.
    Wirtschaftsverbände: CP, VSIG.
    Strafverfolgungsbehörden: CAPP, KKPKS, VSKC, VSPB.
    Kirchlich-religiöse Kreise: cft.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: Réagir, UDF VD.

     

     

    Keine Bemerkungen, unklar

    Kantone: BE, GE, NE.
    Parteien: DU, PLS.
    Städte, eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen: APC, EKA, EKAF, SKBS, St BE.
    Im Gesundheits-, Sucht- und Jugendbereich tätige Organisationen: FSP, SAMW, SAV, ASA, AT, CRIAD, VSD (14 Jahre), Jger-D-CH.
    Wirtschaftsverbände: ASAC, kf, KSK, SBV, Leg it und 34 Wirtschaftsverbände aus den Bereichen Alkohol, Tabak, etc.
    Strafverfolgungsbehörden: BGer, EVG, KSPD, SGRM, SVJSRP, SVSP, Stapo ZH, StAW AG.
    Kirchlich-religiöse Kreise: HEKS.
    Private/regionale/kleinere Gruppierungen: All F, ARUD CH, BAV, CBRom, cft-rom, PGD, VSU, BP.

     

     

    Kritik, Anregungen

    L'âge limite devrait être le même pour la consommation de l'ensemble des substances: JU.

    La consommation de stupéfiants par les jeunes doit être interdite, au même titre que la consommation d'alcool et de tabac, mais non sanctionnée pénalement. En revanche, la vente de produits stupéfiants, du chanvre et de ses dérivés à des mineurs doit être sévèrement punie pénalement: PS.

    Gegen Einführung einer "Drogenmündigkeit": FDP, ARUD CH.

    Strafbarkeit ist generell unsinnig: SHK, FKGS SGS, SGPG, ARUD CH, ASID, DroLeg, VEV DAJ, VSD, BeFO, GSG.

    Einführung einer Altersgrenze zwischen 16 und 18 ist nicht realitätsgerecht: AHS,

    Alterslimite je nach Gefährlichkeit der Droge: SAMW.

    Falsches Signal an Erwachsene und Anreiz des Verbotenen an Jugendliche: ARUD CH.

    Disziplinarische Sanktionen genügen: SFA.

    Verbot in der Praxis kaum durchführbar und erklärbar: SVJSRP.

    Abgrenzungsfrage zu Art. 1 V StGB bei Altersgrenze 16: StAW BE, TG, KSBS.

    Zwingend in Verbindung mit verstärkten präventiven und jugendschützerischen Massnahmen: GL, SO, ASC (plus la substance est dangereuse pour la santé de l'individu plus l'information se doit d`être claire afin d`éviter que les adolescents cherchent uniquement à transgresser l'interdit).

     

     

    Zusammenfassung

    Die Frage nach der Alterslimite für den straffreien Konsum und die Vorbereitungshandlungen betr. alle Betäubungsmittel ergibt ein komplexeres Resultat als bei der Frage nach der Alterslimite beim Cannabiskonsum. Das hängt damit zusammen, dass die Entkriminalisierung des Betäubungsmittelkonsums umstrittener ist (vgl. Fragen 10 und 11). Bei den Kantonen unterstützen 9 eine Alterslimite von 18 Jahren, 3 Kantone sind für 18 Jahre, falls die Strafbarkeit aufgehoben werden sollte und 8 sind für keine Limite, da der Konsum verboten bleiben soll. 2 Kantone sprechen sich für 16 Jahre aus (SO allerdings mit Einschränkung), 1 Kantone ist gegen eine Konsumbestrafung und 3 äussern sich nicht konkret zu dieser Frage. CVP und SVP sind für 18 Jahre, falls entkriminalisiert werden sollte und FDP und PS sind gegen eine Strafnorm nur für Jugendliche. Von den eidg. Kommissionen, interkant. Organisationen und Städten sind 8 für eine Strafbefreiung des Konsums ab 18 Jahren und 3 für eine solche ab 16 Jahren. Von den Fachorganisationen wollen 7 gar keine Altersbeschränkung, 5 eine Limite bei 18 Jahren und 4 ein Konsumverbot bis 16 Jahre. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass von denjenigen, die sich für eine Alterslimite ausgesprochen haben, die Mehrheit eine solche von 18 Jahren bevorzugen würde.

     


Anmerkung:

  1. SO spricht sich einerseits für eine Alterslimite von 18 Jahren aus und könnte andererseits einer Alterslimite von 16 Jahren zustimmen in zwingender Kombination mit verstärkten präventiven und jugendschützerischen Massnahmen.


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