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Betäubungsmittel-Gesetz (BetmG)

Bundesgesetz über die Betäubungsmittel und psychotropen Stoffe
vom 3. Oktober 1951 (Stand vom 20. Oktober 1998)
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Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,
gestützt auf die Artikel 69, 69bis und 64bis der Bundesverfassung , nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 9. April 1951 ,
beschliesst:

 

 

  1. Kapitel :
    Allgemeine Bestimmungen

     

  • Art. 1

    1 Betäubungsmittel im Sinne dieses Gesetzes sind abhängigkeitserzeugende Stoffe und Präparate der Wirkungstypen Morphin, Kokain, Cannabis.

     

    2 Zu den Betäubungsmitteln im Sinne von Absatz 1 gehören insbesondere:

    1. Rohmaterialien

      1. Opium,
      2. Mohnstroh, das zur Herstellung von Stoffen oder Präparaten dient, die unter die Gruppen b 1, c oder d dieses Absatzes fallen,
      3. Kokablatt,
      4. Hanfkraut;

    2. Wirkstoffe

      1. die Phenantren-Alkaloide des Opiums sowie ihre Derivate und Salze, die zur Abhängigkeit (Toxikomanie) führen,
      2. Ekgonin sowie seine Derivate und Salze, die zur Abhängigkeit führen,
      3. das Harz der Drüsenhaare des Hanfkrautes;

    3. Weitere Stoffe,

      die eine ähnliche Wirkung haben wie die Stoffe der Gruppen a oder b dieses Absatzes;

    4. Präparate,

      die Stoffe der Gruppen a, b oder c dieses Absatzes enthalten.

     

    3 Den Betäubungsmitteln im Sinne dieses Gesetzes sind abhängigkeitserzeugende psychotrope Stoffe gleichgestellt. Darunter fallen:

    1. Halluzinogene wie Lysergid und Mescalin;

    2. zentrale Stimulantien vom Wirkungstyp des Amphetamins;

    3. zentral dämpfende Stoffe vom Wirkungstyp der Barbiturate oder Benzodiazepine;

    4. weitere Stoffe, die eine den Stoffen der Gruppe a-c dieses Absatzes ähnliche Wirkung haben;

    5. Präparate, die Stoffe der Gruppe a-d dieses Absatzes enthalten.

     

    4 Das Bundesamt für Gesundheit erstellt das Verzeichnis der Stoffe und Präparate im Sinne der Absätze 2 und 3.

     

     

  • Art. 2

    1 Die Betäubungsmittel unterliegen der Kontrolle nach Massgabe dieses Gesetzes.

    2 Die Kontrolle wird ausgeübt:

      1. im Innern des Landes durch die Kantone unter Oberaufsicht des Bundes;

      2. an der Grenze (Ein-, Durch- und Ausfuhr) und in den Zollagern (eidgenössische Niederlagshäuser und Zollfreibezirke) durch den Bund.

     

     

  • Art. 3

    1 Der Bundesrat kann Stoffe, die an sich nicht zur Betäubungsmittelabhängigkeit führen, aber in die in Artikel 1 genannten Stoffe überführt werden können, der Betäubungsmittelkontrolle nach den Bestimmungen des 2. und 3. Kapitels unterstellen. Er kann für diese oder für weitere Stoffe, die sich zur Herstellung von Betäubungsmitteln oder von psychotropen Stoffen eignen, eine Bewilligungspflicht oder andere, weniger weitgehende Überwachungsmassnahmen vorsehen, wie die Identifizierung des Kunden, Buchführungspflichten und Auskunftspflichten. Er befolgt dabei in der Regel die Empfehlungen der zuständigen internationalen Organisationen.

    2 Der Bundesrat kann Betäubungsmittel von den Kontrollmassnahmen teilweise und - in bestimmter Konzentration oder Menge - ganz ausnehmen, wenn die zuständigen internationalen Organisationen (Vereinte Nationen, Weltgesundheitsorganisation) die Befreiung aufgrund eines auch von der Schweiz ratifizierten Abkommens beschliessen oder empfehlen .

    3 Das Bundesamt für Gesundheit erstellt das Verzeichnis der Stoffe nach Absatz 1.

    4 Für den Vollzug von Absatz 1, insbesondere für Informations- und Beratungsaufgaben, kann der Bundesrat private Organisationen beiziehen.

     

     

  • Art. 3a

    1 DerBundesrat bezeichnet ein nationales Referenzlabor; dieses forscht, informiert und koordiniert im analytischen, pharmazeutischen und klinisch-pharmakologischen Bereich der Betäubungsmittel und der Stoffe nach den Artikeln 1 und 3 Absatz 1. Es arbeitet in dieser Hinsicht mit den internationalen Organisationen zusammen.

    2 Der Bundesrat kann Dritte auch mit einzelnen Aufgaben nach Absatz 1 betrauen.

     


Fussnoten:

AS 1952 241

  1. SR 101

  2. BBl 1951 I 829

  3. Erlassgliederung sowie Numerierung der Einschaltartikel und -abschnitte gemäss Ziff. I des BG vom 20. März 1975 (AS 1975 1220 1228; BBl 1973 I 1348).

  4. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. März 1975, in Kraft seit 1. Aug. 1975 (AS 1975 1220 1228; BBl 1973 I 1348).

  5. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Juli 1996 (AS 1996 1677 1678; BBl 1994 III 1273).

  6. Bezeichnung gemäss nicht veröffentlichtem BRB vom 19. Dez. 1997. Diese Änd. ist im ganzen Erlass berücksichtigt.

  7. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. März 1975, in Kraft seit 1. Aug. 1975 (AS 1975 1220 1228; BBl 1973 I 1348).

  8. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Juli 1996 (AS 1996 1677 1678; BBl 1994 III 1273).

  9. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. März 1975, in Kraft seit 1. Aug. 1975 (AS 1975 1220 1228; BBl 1973 I 1348).

  10. Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1968 (AS 1970 9; BBl 1968 I 737). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Juli 1996 (AS 1996 1677 1678; BBl 1994 III 1273).

  11. Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Juli 1996 (AS 1996 1677 1678; BBl 1994 III 1273).

  12. Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Juli 1996 (AS 1996 1677 1678; BBl 1994 III 1273).


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