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Pillenwarnung - Update vom 8. Oktober 2008Ecstasy-Falsifikate mit dem Wirkstoff 2C-B im UmlaufPillenwarnung per E-Mail von Alexander Bücheli (Streetwork, Zürich) vom 7. Oktober 2008
Derzeit sind Ecstasy-Falsifikate mit dem Wirkstoff 2C-B (4-Brom-2,5-dimethoxyphenethylazan = Bromdimethoxyphenethylamin = BDMPEA) im Umlauf. Es handelt sich dabei um hellgrüne Pillen mit dem Logo »Rolex« (Krone) mit Bruchrille und um orange-gelbe Pillen mit dem Logo »Rolex« (Krone) mit Bruchrille. Der Grundeffekt von 2C-B ist eine Steigerung der Sinneswahrnehmungen, es verstärkt die Gefühlsempfindungen und wirkt in höheren Dosierungen halluzinatorisch. Zudem wird 2C-B als Aphrodisiakum bei Frigidität und Impotenz und zur Steigerung der Libido eingesetzt.
Vorsicht, diese Pillen enthalten 2C-B und kein MDMA
2C-B (BDMPEA)
Medizinisch wurde 2C-B in diversen Ländern als Aphrodisiakum in Dosierungen zwischen 5 mg bis 20 mg eingesetzt. Die handelsüblichen Tabletten hatten 5 mg Wirkstoff. 2C-B hat auch eine halluzinogene und entaktogene Wirkung. Die Wirkungsdauer beträgt je nach Dosierung etwa 4 bis 8 Stunden.
Dosierung und Wirkungsspektrum In Dosierungen unter 20 mg steigert 2C-B das sexuelle Verlangen und die Potenz. Es wirkt leicht stimulierend, führt zu einer leichten Euphorie, die einhergeht mit einer Verstärkung des Körperbewußtseins und der Emfänglichkeit für visuelle, akustische und sensorische Reize. Bei höheren Dosierungen von 25 mg und mehr, werden nicht selten sehr intensive, lebhafte, jedoch oft auch erschreckende Halluzinationen beobachtet. Die halluzinogenen Erlebnisse werden individuell oft so stark empfunden, daß sie ungeübte Personen völlig überfordern. Ein langsames, behutsames Antasten der Dosis in Schritten à 5 mg ist verträglicher. Die Wirkung tritt bei bis zu 20 mg innerhalb 20 bis 30 Minuten nach der oralen Einnahme des etwas bitteren Hydrochlorids auf. Schon sehr bald zeigen sich typische Rauschsymptome, gelegentlich auch Schwindel und Blutdruckerhöhung. In seltenen Fällen kann es nach etwa einer Stunde zu Koordinationsschwierigkeiten kommen, da der Seh- und der Gehörsinn zuweilen zu verschmelzen scheinen. Es kann zu stark psychedelisch ausgeprägten Auflösungserscheinungen im Rausch der Töne, Farben und Gefühle kommen. Die ersten zwei bis vier Stunden sind meist von einem starken Antrieb und sexueller Lust gekennzeichnet, später tritt meist eine ruhigere Phase ein, in der aber die Halluzinationen anhaltend stark und farbenprächtig bleiben. Bei höheren Dosierungen verlängert sich die Wirkung deutlich, doch die negativen Nebeneffekte nehmen bei höheren Dosierungen auch beträchtlich zu.
Hinweise 2C-B sollte nicht nach den Mahlzeiten eingenommen werden und bis zur vollen Wirkungsentfaltung sollte auf Nahrungsaufnahme verzichtet werden. Frische, alkoholfreie Getränke und Obst sollten stets vor Ort zugänglich sein. 2C-B unerfahrene Personen sollten als Anfangsdosis nicht mehr als eine Pille/Tablette mit 5 mg Wirkstoff einnehmen und erst bei Bedarf während der Wirkungszeit die Dosis steigern. Unerfahrene Personen mit Psychedelika sollten niemals 2C-B ohne erfahrene fach- und sachkundige Begleitpersonen einnehmen.
Gegenanzeigen 2C-B sollte niemals angewendet werden, wenn die betreffende Person Angst vor der Droge hat, da dies beim Auftreten von Halluzinationen zu Irritationen und zu verstärkten Angstzustände führen kann. 2C-B sollte nur angewendet werden, wenn die Person sich sicher ist, daß die Substanz ihr gut tut. Personen mit Asthma, Anämie (Blutarmut), Herz-Kreislauf-Störungen, Diabetes (Zuckerkrankheit) und Epilepsie sollten niemals 2C-B gebrauchen. Personen mit zu hohem Blutdruck sollten 2C-B nur in geringen Dosen (5 mg) einnehmen. Dies gilt auch für Personen, die an chronischer Hepatitis leiden und/oder eine Leberzirrhose haben. 2C-B sollte niemals ohne ärztliche Begleitung angewendet werden, wenn die betreffende Person in psychiatrischer Behandlung ist und/oder Medikamente zur psychischen Stabilisierung einnehmen muß. 2C-B sollte nicht angewendet werden, wenn man zuvor viel Alkohol getrunken hat und/oder Amphetamin, Methamphetamin oder Kokain konsumiert hat, da mit verstärkten unangenehmen Nebenwirkungen gerechnet werden muß.
Nebenwirkungen Die Anwendung von 2C-B führt unter Umständen zu Hyperisotonie (einem Ansteigen des Blutdrucks und erhöhtem Druck der Körperflüssigkeiten), zu Tachykardie (Herzklopfen), zu Kribbeln auf der Haut und zu plötzlichen Schweißausbrüchen. Manche Personen bekommen auch Schwindelanfälle sowie Brechreiz. Andere berichten von plötzlich auftretenden Halluzinationen und Orientierungslosigkeit. Obwohl diese Nebeneffekte ziemlich unangenehm sein können, dauern sie zumeist nur kurze Zeit und gehen meist bald wieder weg; man sollte deshalb nicht in Panik geraten. Im allgemeinen kann man nach dem Gebrauch von 2C-B leicht Schlaf finden, Katersymptome am nächsten Morgen sind eher selten und individuell und dosisabhängig. 2C-B entwickelt eine Toleranz. Deshalb ist nach der Einnahme von 2C-B eine Pause von mindestens einer Woche nötig, bis eine erneute Einnahme die gleiche Intensität an Wirkung hervorrufen kann wie bei der ersten Einnahme. Die Dosis muß nach einer solchen Pause jedoch nicht erhöht werden.
Mischkonsum Es wird viel über die Kombination von MDMA und 2C-B berichtet. Dabei ist zu beachten, daß die gleichzeitige Einnahme von beiden Substanzen leicht zu Verwirrungen führen kann. 2C-B entwickelt die besten Eigenschaften in Kombination mit MDMA, wenn 2C-B etwa fünf bis sechs Stunden nach der Einnahme von MDMA appliziert wird, also dann, wenn die MDMA-Wirkung langsam nachzulassen beginnt. Die umgekehrte Reihenfolge wird von vielen Probanden eher als unangenehm beschrieben.
Quellen: Drittewelle: 2C-B Fact Sheet (Erox deliveries), Grand Turk, Turks and Caicos Islands, Britisch West Indies, Juli 1995 Hans Cousto: Vom Urkult zur Kultur – Drogen und Techno, Solothurn 1995, S. 226 ff. Daniel Trachsel, Nicholas Richard: Psychedelische Chemie, Solothurn 2000, 3. Auflage S. 56 ff.
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